Die neuen Malergesellinnen und Malergesellen
Was für ein Tag voller Stolz und Anerkennung als am Samstag (12. Juli 2025) im Berufsbildungszentrum Burscheid 9 Junggesellinnen und 31 Junggesellen aus Leverkusen, dem Rheinisch-Bergische Kreis und dem Oberbergischen Kreis im Maler- und Lackiererhandwerk feierlich losgesprochen wurden.
„Schön ist es, dass ihr alle hier seid! Und als erstes begrüße ich wie immer die wichtigsten Personen der Lossprechung und damit die Ehrengäste des heutigen Tages: Herzlich Willkommen liebe Junggesellinnen und Junggesellen. Ich freue mich, dass ihr hier seid“, eröffnete der Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Bergisches Land, Willi Reitz, die sehr gut besuchte Lossprechung. Die rund 140 Gäste spendeten daraufhin den ersten Applaus.
Dirk Runge, Bürgermeister der Stadt Burscheid, richtete ein Grußwort an die jungen Leute und stellte die Wichtigkeit des Handwerks für das gesamte Leben heraus. Er zog einen Vergleich zwischen der Maler-Ausbildung und dem Bau eines Hauses bzw. mit einem Richtfest heran: „Heute erhalten Sie bei der Lossprechung Ihren Gesellenbrief – der Dachstuhl ist aufgerichtet, wir feiern also das Richtfest. Das Grundgerüst Ihres Hauses steht. Nun ist es an Ihnen es fertigzustellen, auszubauen und es vor allem einzurichten, ihm einen passenden Anstrich zu verlei-hen. Mit der abgeschlossenen Ausbildung ist der Grundstein für Sie und Ihr weiteres Arbeitsleben gelegt und nun beginnt ein neuer und wichtiger Abschnitt für Sie und Ihre Familien. Aus der Hand des Meisters geht es in die Hände des Lebens. Der Gesellenbrief ist nicht das Ende, sondern der Anfang. Erleben Sie also die Abenteuer des beruflichen Alltags, lernen Sie weiter, bilden Sie sich fort, ruhen Sie sich nicht auf dem Erreichten aus, bleiben Sie wissbegierig und neugierig. Für Ihre berufliche Zukunft wünsche ich Ihnen alles, alles Gute!“
Der stellvertretende Obermeister Maik Hensel motivierte die Losgesprochenen mit folgenden Worten: „Bei einer deutschlandweiten Befragung, wie zufrieden man im Handwerksberuf ist, kam folgendes heraus: Weit über 80 Prozent der befragten Handwerkerinnen und Handwerker sehen eine Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit, sind stolz auf den Beruf und glücklich mit ihrer Berufswahl, sind sich sicher, dass sie anderen Menschen helfen, würden ihren Beruf weiterempfehlen und fühlen sich sicher an ihrem Arbeitsplatz. Es ist so wichtig, dass man seinen Beruf von ganzem Herzen liebt!“. Im Anschluss erzählte Hensel zum Thema Glück noch sehr ergreifend vom Schicksal einer jungen Frau, die blind, stumm und komplett bewegungsunfähig ist und nur ihre Nasenflügel bewegen kann. Und trotz dieser Umstände sagt sie, dass sie glücklich sei. „Und da habe ich gedacht, was machen wir jeden Tag für ein Theater, worüber regen wir uns auf? Wir sollten einfach mal glücklich sein!“, beendete Hensel seine Geschichte.
Willi Reitz bedankte sich dann noch beim Vorstand der Maler- und Lackiererinnung und beim Gesellenprüfungsausschuss, dass sie an einem Samstag bei der Lossprechung dabei seien, „aus Respekt und aus Freude über euren Erfolg, über das, was ihr mit eurem Gesellenbrief erreicht habt. Ich danke denen, die das alles ehrenamtlich machen. Und ich lade euch jungen Leute herzlich dazu ein, euch auch im Ehrenamt zu engagieren. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mitmacht.“
Ein Höhepunkt vor der Lossprechung der Junggesellinnen und -gesellen war die Überreichung des Diamantenen Meisterbriefs an Herbert Noah. Unter lang anhaltendem Applaus der Gäste bekam der 92-jährige diesen für 60 Jahre Tätigkeit als Malermeister ausgehändigt.
Nach einer weiteren kurzen Rede von Christoph Bauch, Lehrer am Berufskolleg Dieringhausen, folgte dann die eigentliche Lossprechung mit dem Losschlagen durch einen (Roßhaar-)Schläger. Voller Stolz nahmen die Junggesellinnen und Junggesellen ihre Gesellenbriefe entgegen.
Kreativität, Umweltschutz, Kundenwünsche, Materialkunde und unterschiedliche Techniken: Die 40 jungen Fachkräfte im Malerhandwerk haben in ihrer Ausbildung ihr Metier von der Pike auf gelernt. Jetzt nach erfolgreich abgeschlossener Prüfung und Überreichung ihrer Gesellenbriefe steht der nächste berufliche Schritt bevor. Sie sind ab sofort auch Repräsentanten eines kreativen Handwerkberufs und der Stolz der Maler- und Lackiererinnung Bergisches Land.
Jahrgangsbeste in diesem Jahr war:
Marika Berke aus Gummersbach;
Ausbildungsbetrieb Malerbetrieb F. Bondke GmbH, Gummersbach
Einen besonderen Grund zur Freude hatten außerdem diese drei:
Ein Teil der Gesellenprüfung besteht darin, einen Tisch zu gestalten. Hierfür wurde der Kreativpreis für die besten Gesellen überreicht an:
• 1. Platz: Marika Berke aus Gummersbach;
Ausbildungsbetrieb Malerbetrieb F. Bondke GmbH, Gummersbach
• 2. Platz: Marco Mayerhofer aus Leichlingen;
Ausbildungsbetrieb Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Leverkusen
• 3. Platz: Leonard Wirtz aus Odenthal;
Ausbildungsbetrieb Ralf Bardenberg, Kürten
Die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land und die Maler- und Lackiererinnung Bergisches Land gratulieren allen neuen Gesellinnen und Gesellen und wünschen ihnen eine farbenfrohe Zukunft!