Angefangen hat Lisa Esser mit einer Ausbildung zur Fleischerei-Fachverkäuferin bei der Fleischerei Werner Molitor in Kürten. Dann hat die heute 20-jährige festgestellt, dass alles, was in der Wurstküche gemacht wird, eigentlich viel spannender ist. Sie hat die Fleischerlehre begonnen, die Ausbildungszeit verkürzt, den Meister „mal eben“ noch dazu gemacht. Beim Leistungswettbewerb der Fleischerjugend 2021 vom Fleischerverband NRW wurde sie Kammersiegerin und hat beim Landeswettbewerb den 3. Platz erreicht. Die FORUM-Redaktion war bei ihr in Essers Hofladen, dem elterlichen Betrieb in Odenthal.
Ab wann war für Sie klar, dass Sie was mit Wurst und Fleisch machen möchten?
So richtig klar war es mir erst, als wir 2014 den Hofladen eröffnet haben. Ich hab‘ da geholfen, weil’s dazu gehört hat. Dann habe ich ein Praktikum bei Werner Molitor gemacht. Im Verkauf, weil ich das kannte und weil mir nicht so klar war, ob Metzger was für mich ist. Dann hat mich das Thema total begeistert. Das, was die da unten in der Wurstküche machen, fand ich viel spannender. Die Fachtheorie, die die Fleischer in der Schule vermittelt bekommen, war auch viel interessanter. Da musste mich keiner überreden, die Lehre zur Fleischerin zu machen. Das Handwerk an sich finde ich cool und macht mir Spaß.
Warum haben Sie die Lehre nicht im elterlichen Betrieb gemacht?
Ich fand es sinnvoller, in einem anderen Betrieb zu lernen. Ich werde sowieso noch mein ganzes Leben hier im elterlichen Betrieb arbeiten. Man muss ja nicht so festgefahren sein. Man lernt woanders auch Sachen, die man zu Hause besser machen kann. Oder man merkt, dass man es zu Hause doch gar nicht so schlecht macht. Man kann seinen Horizont ruhig erweitern.
Was fanden Sie während der Ausbildung besonders gut, was haben Sie gerne gemacht?
Die Arbeit hat mir generell sehr viel Spaß gemacht und ich habe mich immer gut mit den Kollegen verstanden. Ich mache sehr gerne Wurst und zerlege gerne.